Die St. Pöltner Straßenbahn Eine Auswahl fremder, historischer Fotos und Ansichtskarten rund um die ehemalige St. Pöltner Straßenbahn 1911-1976.
Die St. Pöltner Straßenbahn wurde am 18. März 1911 vom Bahnhofsplatz bis nach Harland eröffnet. Am 12. Dezember 1912 erfolgte die Verlängerung bis zur Brunngasse. Es standen drei Triebwagen Tw 1-3, für den Güterverkehr 2 elektrische Lokomotiven sowie 2 Güterwagen zur Verfügung. Noch im Eröffnungsjahr wurde wegen der hohen Fahrgastzahlen der Beiwagen 11 nachbeschafft. Die steigende Post- und Paketbeförderung führte 1914 zur Anschaffung des Posttriebwagens 4 sowie zum Bau eines Anschlussgleises zum Postamt am Bahnhofsplatz. Zur Übergabe der Güterwagen stand ein eigener Güterbahnhof zur Verfügung. Später wurden noch zwei weitere Beiwagen gebraucht von anderen Straßenbahnbetrieben gekauft. 1929 wurde für den gestiegenen Berufs- und Schülerverkehr der größere Triebwagen 5 und 1930 zur Entlastung der beiden Lokomotiven die Lok 3 beschafft. Nach der Einstellung der Post- und Paketbeförderung 1932 wurde der Tw 4 im Jahr 1938 in einen Beiwagen umgebaut. Nach Zerstörung des Übergabebahnhofs 1944 errichtete man 1945 ein provisorisches Übergabegleis am Ende der Herzogenburger Straße, welches bis zur Einstellung in Betrieb blieb. Ab 1958 wurde der Beiwagenbetrieb schrittweise zurückgenommen. Die letzten Einsätze von Beiwagen gab es 1961 anlässlich von Fußballspielen in Harland. 1963 erwarb die St. Pöltner Straßenbahn einen weiteren großen Triebwagen, um bei Ausfall des Tw 5 nicht mit zwei kleinen Triebwagen fahren zu müssen. Es handelte sich dabei um einen gebrauchten Triebwagen der Wiener Stadtbahn Baujahr 1925, welcher aber aufgrund seiner technischen Einrichtungen (Schützensteuerung, Druckluftbremse, etc.) bei Störungen bei Fahr- und Werkstättenpersonal unbeliebt war. Auch neigte der Wagen wegen seines hohen Gewichts oft zu Entgleisungen. Er bekam die Nummer 006. Erst die Anschaffung von gebrauchten Triebwagen der Type T1 aus Wien machte die Triebwagen 5 und 006 entbehrlich. Es konnte allerdings nur der erste von insgesamt drei Triebwagen als Tw 7 am 1. September 1975 in Betrieb genommen werden. Auch für die in schlechtem Erhaltungszustand befindliche Lok 3 wurde von der ELIN-Werksbahn in Weiz eine weitere Lok gekauft. Finanzielle Schwierigkeiten und der schlechte Erhaltungszustand der Gleisanlagen führten schließlich zur Einstellung des Straßenbahnbetriebs mit 10. Februar 1976. Etliche Fahrzeuge sind bei der Museumstramway Mariazell erhalten geblieben. Tw 3 und Tw 4 sind bereits mustergültig renoviert in betriebsbereitem Zustand.