Herzlich willkommen auf meinem Blog. Hier werden nach und nach Reiseberichte veröffentlicht.

Die Wassertalbahn im Winter 2016 - Teil 3

June 21, 2022  •  Kommentar schreiben

Ein Besuch der letzten "echten" Waldbahn Rumäniens - Teil 3

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Nach einer erholsamen Nacht und einem herzhaften Frühstück in unserer Pension spazieren wir wieder ins "Depot" und werden von der unvergleichlichen Atmosphäre eines Waldbahn-Heizhausgeländes empfangen. Die vielen, für diese Waldbahn charakteristischen Auto-Draisinen faszinieren jedes Jahr aufs Neue. Auf die Heck-Antriebsachse werden Eisenbahnräder montiert und die Vorderachse wird durch ein Drehgestell ersetzt. Das Lenkrad dient ausschließlich zur Betätigung der Handbremse.

WassertalbahnWassertalbahnDie Fotos entstanden vom 31. Jänner bis zum 4. Februar 2016 anlässlich einer privaten Foto-Reise zur Wassertalbahn in Rumänien. WassertalbahnWassertalbahnDie Fotos entstanden vom 31. Jänner bis zum 4. Februar 2016 anlässlich einer privaten Foto-Reise zur Wassertalbahn in Rumänien.

 

 

 

 

 

 

 

 

Unter dem Schwerpunkt des Fahrzeuges ist eine Metallplatte mit einem Hydraulikstempel angebracht. So kann die Auto-Draisine für Fahrten in die Gegenrichtung relativ einfach von einer Person alleine gewendet werden. Die Grenzpolizei, das Militär, die Forstverwaltung, der Bahnmeister und noch etliche andere verfügen über solche Fahrzeuge. Während unserer Fahrten werden wir immer wieder an Ausweichstellen von Autodraisinen überholt oder kreuzen diese.

Wir fahren heute mit einer anderen Dampflok als in den vergangenen zwei Tagen. Die Dampflok 764.449 "IOANA" (Baujahr:1955 von der Lokomotivfabrik Reşiţa) wird unseren Zug ins Wassertal ziehen, doch die Lok ist weit und breit nicht zu sehen. Eine mächtige Dampfwolke zeigt, dass die Maschine im weitläufigen Gelände des Waldbahnhofs mit der Zusammenstellung unseres Zuges beschäftigt ist.

WassertalbahnWassertalbahnDie Fotos entstanden vom 31. Jänner bis zum 4. Februar 2016 anlässlich einer privaten Foto-Reise zur Wassertalbahn in Rumänien. WassertalbahnWassertalbahnDie Fotos entstanden vom 31. Jänner bis zum 4. Februar 2016 anlässlich einer privaten Foto-Reise zur Wassertalbahn in Rumänien.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Holzvorräte auf der Lok und im "Tender", dem 4-achsigen gedeckten Güterwagen, werden noch ergänzt und unser Proviant in den Personenwagen eingeladen. Nachdem die Ausfahrt aus dem Bahnhofs- und Werksgelände in einer Steigung liegt, gestaltet sich die Abfahrt des Zuges sehr imposant mit einer riesigen Dampf- und Rauchwolke und dem entsprechenden akustischen Erlebnis.

WassertalbahnWassertalbahnDie Fotos entstanden vom 31. Jänner bis zum 4. Februar 2016 anlässlich einer privaten Foto-Reise zur Wassertalbahn in Rumänien. WassertalbahnWassertalbahnDie Fotos entstanden vom 31. Jänner bis zum 4. Februar 2016 anlässlich einer privaten Foto-Reise zur Wassertalbahn in Rumänien.

 

 

 

 

 

 

 

 

Der heutige Tag ist dem unteren Streckenteil der Waldbahn bis Faina gewidmet. Die ersten Fotohalte gibt es bereits nach kurzer Fahrt, wo die Waldbahn entlang von unbefestigten Dorfstraßen durch die Ausläufer von Vișeu de Sus fährt. Nachdem wir einige stimmungsvolle Aufnahmen im Kasten hatten geht es weiter ins Wassertal hinein.

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Die Besiedelung geht nach kurzer Fahrzeit deutlich zurück. Nur noch vereinzelt stehen Häuser diesseits und jenseits der Vaser. Ein unbewohntes altes Holzhaus etwas abseits der Bahn dient als kreativer Fotostandort für einen der nächsten Fotohalte. Zwei Scheinanfahrten geben uns die Gelegenheit, unterschiedliche Motive auf die Speicherkarten unserer Fotoapparate zu bannen.

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Im wildromantischen Wassertal gibt es jede Menge an reizvollen Fotomotiven. Besonders hervorzuheben sind natürlich auch die insgesamt drei Brücken über die Vaser. Bei der ersten Flußquerung legen wir den nächsten Fotohalt ein. Die Mitglieder unserer kleinen Reisegruppe suchen sich teilweise unterschiedliche Fotostandpunkte aus und auf Kommando durch unseren Reiseleiter mit dem Funkgerät an den Lokführer setzt sich der Zug in Bewegung, um an den Fotografen vorbei zu fahren. Damit sich zum Dampf auch ein bisschen schwarzer Rauch gesellt, legt der Heizer extra für uns ein paar Kohlebrocken auf das Holzfeuer.

 

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Ein aus dem Straßenverkehr bekanntes Signal gebietet dem Lokführer, auf der betagten Brücke nicht schneller als 4 km/h zu fahren. Nach einer weiteren Vorbeifahrt des Zuges zu Fotozwecken setzt der Zug zurück und wir können wieder in unseren Personenwagen einsteigen. Der Holzofen verströmt gemütliche Wärme und wir machen es uns auf den Sitzen bequem. Damit die lange Reise auf den Holzbänken nicht zu hart ausfällt, werden eigens Sitzpolster mitgeführt. In Thermoskannen wird heißes Wasser für Tee oder Kaffe mitgeführt. Nebst antialkoholischen Getränken gibt es auch Bier, einen köstlichen Heidelbeerlikör und natürlich den herzhaften Țuică (sprich: Tsujka), der uns gut von innen wärmt.

Um die Mittagszeit erreichen wir Faina, das Ziel unserer Fahrt. Die Holzvorräte der Lok werden aus dem "Tender" ergänzt und nach einigen Verschubfahrten die Garnitur für die Rückfahrt zusammen gestellt.

 

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Das Mittagsbuffet wird im Personenwagen aufgebaut. Wurst, Speck, Käse, faschierte Fleischbällchen, kleine Schnitzel, Gemüse, Brot und als Nachspeise süße Mehlspeisen bieten einen lukullischen Genuss auf Waldbahn-Art. Die Weißbrotscheiben schmecken besonders köstlich, wenn man sie auf dem Holzofen röstet. Nach der gemütlichen Talfahrt erreichen wir nach weiteren Fotohalten am späteren Nachmittag wieder unsere Pension. Jeder zieht sich auf sein Zimmer zurück. Duschen, Lesen, Telefonieren oder ein kleines Nickerchen lassen die Zeit wie im Flug vergehen. Beim gemeinschaftlichen Abendessen in der Küche werden wir von Irina, der Dame des Hauses, mit Köstlichkeiten verwöhnt. Angenehm satt werden noch lange selbst erlebte Eisenbahngeschichten zum Besten gegeben und das Programm des Folgetages besprochen.

Das Video aus dem Jahr 2017 zum Blog:

Fortsetzung folgt ...

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Die Wassertalbahn im Winter 2016 - Teil 2

June 21, 2022  •  Kommentar schreiben

Ein Besuch der letzten "echten" Waldbahn Rumäniens - Teil 2

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Es ist Sonntag Nachmittag und wir verlassen Faina und folgen der "Vaser" weiter flussaufwärts. Mit einer starken Steigung überwinden wir den Höhenunterschied zur großen Staustufe - der Klause. Hier wurde früher das Wasser aufgestaut und zum Flößen des Holzes in großen Mengen abgelassen.

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Bei Kilometer 38,1 erreichen wir Valea Babii - das "Tal der Hexen". Der Zug hält direkt vor einem ehemaligen Schulhaus, in dem wir übernachten werden. Der Proviant für unser Abendessen und das morgendliche Frühstück wird ausgeladen. Der "Funken" - ein Holzstoß für das abendliche Lagerfeuer - ist bereits vorbereitet. Wir beziehen die einfachen, aber sehr sauberen Zimmer. Den ganzen Tag über wurden die Holzöfen in den Räumen eingeheizt. Ab jetzt sind wir für das Heizen zuständig. Hungrig nach dem langen und ereignisreichen Tag finden wir uns in einem Nebengebäude mit Küche und Speisesaal zum Abendessen ein. Es wird ein köstliches Rumänisches Nationalgericht, die Mămăligă serviert, ein aus Maisgries hergestellter, mit einer würzigen Wurst und Sauerrahm verfeinerter fester Brei. Anschließend gibt es noch eine hervorragende Gulaschsuppe. Mit Țuică stoßen wir auf den gelungenen ersten Tag unserer Fototour mit der gesamten Zugmannschaft an.

Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit dem stimmungsvollen Lagerfeuer und dem im Hintergrund aufgestellten Zug geht ein wunderschöner Tag zu Ende. Nach und nach begeben sich die Teilnehmer zur Nachtruhe.

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Nach einem herzhaften Frühstück geht es wenige hundert Meter talaufwärts zur traditionellen Schau-Holzverladung und anschließend wird der letzte Streckenteil der Wassertalbahn in Angriff genommen. Bei Cataramă erreichen wir die nie fertig gestellten Bau-Ruinen einer früher geplanten Herberge. Die Strecke ist hier so stark vereist, dass das Gleis vor der Weiterfahrt mit Krampen mühsam freigehackt werden muss. Die romantische Durchfahrt zwischen den verwahrlosten Gebäuden wird natürlich gleich für einen Fotohalt genützt.

Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn

 

 

 

 

 

 

 

 

Der letzte Teil der Strecke bis Coman führt teilweise durch nahe ans Gleis reichende Jungwälder. Romantische Walddurchfahrten verdeutlichen den Begriff der "Waldbahn" auf besonders anschauliche Weise.

Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurz vor der Einfahrweiche von Coman ist das Gleis abermals stark vereist. Da die Gefahr des Entgleisens zu groß und ein Freimachen der Strecke zu zeitaufwändig wäre, ist die Fahrt an dieser Stelle zu Ende und der Zug schiebt zur nächsten Ausweiche zurück. Das Signal mit der Aufschrift "Stop" rechts vom Zug weist auf einen im Streckengleis befindlichen Gleissperrschuh hin. Diese in den letzten Jahren an einigen Stellen eingeführte Sicherheitsmaßnahme soll entlaufene Wagen Entgleisen bringen.

Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn

 

 

 

 

 

 

 

 

Von nun an geht´s bergab: Die Talfahrt erfolgt aus Sicherheitsgründen mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 10 bis 15 km/h. So dauert die Fahrt von Coman zurück nach Vișeu de Sus insgesamt gute vier Stunden. Gebremst wird ausschließlich händisch. Auf jedem dritten oder vierten Wagen steht bei jedem Wind und Wetter ein Bremser, der aufgrund seiner Streckenkenntnis und nach den Pfeifsignalen der Lok die Handbremse seines Wagens betätigt. Er sorgt dafür, dass der Zug immer "gestreckt" bleibt und die hinteren Wagen nicht auf die vorderen auflaufen. Von den Verladestationen unterwegs werden bereits beladene und registrierte Holztrucks talauswärts mitgenommen. Bei starkem Frachtanfall können solche Züge aus 24 und mehr Holz-Trucks bestehen. Der Zug hat dann eine Länge von bis zu 300 Metern und ein Gewicht von über 300 Tonnen.

In Faina gibt es einen umfangreichen Verschub und unser Zug wird für die weitere Fahrt wieder länger. Diesmal nehmen wir neben einigen beladenen Holztrucks auch einen Flachwagen zum Transport von Radladern mit. Die Bremsen eines Holztrucks wird noch rasch repariert und um für die Bremser auf den kleinen Plattformen genügend Platz zu bieten, müssen manche Holzstämme etwas gekürzt werden.

Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf der Talfahrt nützen wir ein paar Mal die Gelegenheit zu Fotohalten. Am späten Nachmittag erreichen wir Vișeu de Sus. Als besonderes Service hält der Zug direkt vor unserer Pension, sodass wir ganz bequem unser Quartier erreichen. Alle freuen sich schon auf eine heiße Dusche und das gemeinsame Abendessen.

Das Video aus dem Jahr 2015 zum Blog:

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Die Wassertalbahn im Winter 2016 - Teil 1

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Ein Besuch der letzten "echten" Waldbahn Rumäniens - Teil 1

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Mittlerweile zum sechsten Mal steht in der ersten Februarwoche 2016 der schon traditionelle alljährliche Besuch der Wassertalbahn im Norden Rumäniens auf dem Programm. Mit einer privaten Reisegruppe von Eisenbahnfreunden geht es samstags mit drei PKWs von Wien aus über die ungarische Autobahn M1 nach Budapest und weiter über die M3 vorbei an Nyíregyháza. Knapp vor dem Ende der Autobahn wechseln wir auf die Bundesstraße, welcher wir über Mátészalka Richtung der bereits in Rumänien gelegenen Stadt Satu Mare folgen. Wir passieren Satu Mare auf der nördlichen LKW-Umfahrung und fahren weiter über die Bundesstraße 19 teilweise knapp an der ukrainischen Grenze entlang nach Sighetu Marmaţiei. Im Stadtzentrum wechseln wir auf die Bundesstraße 18 und erreichen nach 8 bis 9 Stunden Fahrzeit und insgesamt drei Pässen den "Gara Mocăniţei" - den Bahnhof der Wassertalbahn in Vişeu de Sus in der Provinz Maramureș .

Wir treffen uns mit Daniel Andreica, unserem Freund und Betreuer für die folgenden Tage im "Elefant", dem kleinen, aber feinen Café und Museum gleich neben dem Bahnhofsgebäude.

Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Museum beherbergt eine liebevoll gestaltete Ausstellung über die Geschichte und das Leben der Juden in Oberwischau, dem heutigen Vişeu de Sus. Zur herzlichen Begrüßung wird mit einem herzhaften Țuică (sprich: Tsujka), einem traditionellen Pflaumenschnaps angestoßen und auf das Gelingen der bevorstehenden Fototour getrunken. Die wichtigsten Informationen und aktuellsten Neuigkeiten werden ausgetauscht.

Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn

Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn

 

 

 

 

 

 

Anschließend geht es zum Abendessen ins Casa Bârsan. Wir wohnen seit jeher in dieser gemütlichen und familiären Pension direkt an der Wassertalbahn, welche von Vasile, einem Lokomotivführer der Waldbahn, und seiner Frau Irina liebevoll geführt wird. Wir werden herzlichst wie enge Familienmitglieder willkommen geheißen. Der Blick von der Terrasse auf die direkt vor dem Haus vorbei fahrenden Züge und Draisinen lassen das Herz jedes Eisenbahnfreundes höher schlagen.

Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2011 &emdash; Wassertalbahn Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2011 &emdash; Wassertalbahn

 

 

 

 

 

 

 



Nach einem gemütlichen Frühstück geht es ins Depot und zum Heizhaus, wo uns schon eine dampfende und qualmende Lokomotive erwartet. Die Holzvorräte werden noch in den "Tender", einem Güterwagen gleich hinter der Lok, geladen und die Garnitur endgültig zusammengestellt. Der dafür notwendige Verschub und die unverwechsliche Atmosphäre des Areals der Waldbahn bieten vielfältige und einmalige Motive für die ersten Fotos. Es ist Sonntag früh und es fahren daher heute keine "Produktionszüge", wie die werktäglichen Güterzüge mit Personenbeförderung genannt werden. Diese transportieren leere Trucks zu den Holzverladestellen tief im Tal und bringen im Winter frisches Heu für die Arbeitspferde, die teilweise noch für die Holzbringung eingesetzt werden. Weiters werden reparierte Radlader, Baumaterialien und Diesel für die Stromgeneratoren und Arbeismaschinen transportiert. Talauswärts geht es dann je nach Frachtanfall mit bis zu 30 beladenen Holztrucks mit maximal 10 km/h handgebremst ins Sägewerk nach Vişeu de Sus. Bis auf einzelne Draisinenfahrten gehört die Strecke uns und unserem Dampfzug. Es bleibt also genügend Zeit für etliche Fotohalte und Scheinanfahrten, bei denen der Zug unter beträchtlicher Rauch- und Dampfentwicklung laut pfeifend an den angetretenen begeisterten Fotografen vorbeifährt.

Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn Keiner der Fahrgäste lässt sich dieses bei jedem Halt wiederholte Spektakel entgehen, ohne nicht eine ganze Reihe von Fotos geschossen zu haben. Nachdem der Zug vorsichtig zurück geschoben hat und alle Fotografen wieder eingestiegen sind, wird die Fahrt taleinwärts fortgesetzt.

Traditionell halten wir in Valea Skradei an einem direkt an der Bahnlinie gelegenen "Magazin mixed" - einer kleinen Gemischtwarenhandlung für alle Dinge des täglichen Bedarfs - um uns mit frisch aufgebrühtem Löskaffee mit einem ordentlichen Schuss Schnaps zu laben. Die Zugmannschaft erhält natürlich ebenfalls auf Wunsch Kaffee, allerdings ohne alkoholischer Beimengung.

Bei Bahnkilometer 12,5 erreichen wir die Einmündung des Seitenflusses Novăţ beim so genannten Novăţ-Delta. Hier befindet sich noch das alte Gleisdreieck, welches den Anschluss zur rund 13 km langen Seitenlinie nach Izvorul Cailor herstellte. Diese Zweiglinie wurde erst 1952 errichtet und ist nach gröberen Beschädigungen der Gleisanlagen bis 2008 schrittweise eingestellt worden.

Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn Bis hierher begleitete uns auf der anderen Seite des Flusses Vaser (dt. Wasser) eine unbefestigte Forststraße. Alle Versuche, die Forststraße in das Wassertal zu verlängern, scheiterten an den beengten Platzverhältnissen (teilweise bleibt neben dem Fluss für die Waldbahn kaum Platz) und den schwierigen geologischen Verhältnissen. Ab hier ist die Wassertalbahn das einzige Transportmittel im Tal.

Das Gleisdreieck selbst ist jedes Jahr ein fixes Motiv für einen ausfühlichen Fotohalt.

Bei Kilometer 20,6 erreichen wir Novicior, wo in das Seitental zur wenige hundert Meter entfernten Holzverladestelle ein Anschlussgleis abzweigt. Um leere Trucks zur Verladestelle beistellen zu können, sind teilweise abenteuerliche Verschubmanöver mit Hand- und Seilverschub notwendig.

Der Zug fährt durch einen wunderschön gestalteten Torbogen und erreicht nun das Gebiet des Staatsforstes. Nach der Station Paltin, der Endstation der Touristenzüge mit einem kleinen Museum und großen offenen Holzlpavillons zur Essens- und Getränkeausgabe, erreichen wir nach kurzer Fahrt die einzigen drei Tunnels auf der Strecke, die ihrerseits wieder lohnende Fotomotive darstellen.

Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn Michael Heussler: Wassertalbahn Februar 2016 &emdash; Wassertalbahn

 

 

 

 

 

 

 

 

In Şuligu befindet sich auf einer kleinen Anhöhe der erste Militärstützpunkt, da sich das Wassertal bis auf wenige Kilometer der Grenze zur Ukraine nähert. Kurz vor Făina, dem "Hauptort" an der Wassertalbahn, weitet sich das Tal. Etliche Forsthäuser und Unterkünfte für die Holzarbeiter sind hier zu finden. Die einfachen, neu errichteten Touristenunterkünfte wurden beim verheerenden Hochwasser 2008 zum Großteil zerstört.

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