Historische Fotos und Aufnahmen der Gmundner Straßenbahn von fremden Fotografen aus meiner Privatsammlung Das Copyright liegt beim jeweiligen Fotografen und ist auf jeden Fall zu beachten. Wenn kein Name angegeben ist, so ist mir der Fotograf unbekannt. Michael Heussler
Die Gmundner Straßenbahn
Die Gmundner Straßenbahn wurde am 13. August 1894 als "Elektrische Lokalbahn Gmunden" (ELBG) mit einer Spurweite von 1000 mm eröffnet und verband den im Stadtzentrum am Traunsee gelegenen Rathausplatz mit dem außerhalb des Stadtgebiets gelegenen Bahnhof Gmunden der Strecke Attnang-Puchheim - Steinach-Irdning der normalspurigen k.k. privilegierten Kronprinz-Rudolf-Bahn. Diese heute von den ÖBB betriebene Bahnstrecke wird auch als Salzkammergutbahn bezeichnet. Die Gmundner Straßenbahn bezeichnete diesen Bahnhof stets als "Hauptbahnhof", da sich in Gmunden auch noch der Endbahnhof "Gmunden Engelhof" der schmalspurigen Lokalbahn nach Vorchdorf sowie der Endbahnhof "Gmunden Seebahnhof" der normalspurigen Lokalbahn nach Lambach befanden. Eigentümer der Straßenbahn war im ersten Betriebsjahr die Firma "Stern & Hafferl", ab Jänner 1895 die "Gmundner Elektrizitäts-Aktiengesellschaft " GEAG, welche 1938 in "Gmundner Elektrizitätsgesellschaft mbH" GEG umbenannt wurde. Die Straßenbahn hatte eine ursprüngliche Länge von 2,543 km. Am 6. Juni 1975 wurde der 228 Meter lange Abschnitt Franz-Josef-Platz - Rathausplatz aufgrund der beengten Platzverhältnisse und der zunehmenden Behinderung durch den Individualverkehr von der Politik im Sinne einer autogerechten Stadt eingestellt und die Länge betrug nur mehr 2,315 km. Die Oberleitung sowie die Gleise unter der Asphaltschicht blieben allerdings bis zum Beginn der Bauarbeiten im Jahr 2015 erhalten. Damit galt die Straßenbahn in Gmunden als der kleinste Straßenbahnbetrieb der Welt. Die Verkürzung bescherte der Straßenbahn einen deutlichen Rückgang der Fahrgastzahlen. Am 3. Juli 1978 wurde als Einsparungsmaßnahme der schaffnerlose Einmannbetrieb eingeführt. Ab 2015 wurde an der geplanten Verbindung zur ebenfalls meterspurigen Traunseebahn gebaut. Seit Mai 2015 endet die Straßenbahn beim Hauptbahnhof nicht mehr in der idyllisch unter Kastanienbäumen vis á vis des Bahnhofsgebäudes gelegenen alten Endstation sondern überquert die Bahnhofstraße und ist mit zwei an einem gemeinsamen Mittelbahnsteig erbauten Stumpfgleisen direkt in den Bahnhof Gmunden integriert. Das bereits im Jahr 1961 stillgelegte, aber noch bis zur Abtragung der alten Endstation im Jahr 2015 befahrbar gebliebene ehemalige Umladegleis, welches noch bis zuletzt zum Abstellen von Reservetriebwagen genutzt wurde, war damit ebenfalls Geschichte. Die maximale Neigung der Strecke beträgt beachtliche 100 Promille und der kleinste Bogenradius 40 m. Am 1. September 2018 wurde nach dem Neubau der Traunbrücke die Straßenbahn mit der Lokalbahn Gmunden - Vorchdorf verbunden. Die Straßenbahn erreichte somit nach 43 Jahren wieder den Rathausplatz. Durch das Trauntor und über die Traunbrücke wird der Klosterplatz erreicht. Bei der neu errichteten Haltestelle Gmunden Seebahnhof befindet sich der Übergang zur Lokalbahn Gmunden - Vorchdorf.